tokyo

mit einem wort: verröckt! dass in japan alles ein bisschen anders läuft, merken wir schon, als wir aus dem flugzeug aussteigen. w. möchte erstmal rauchen, also raus aus dem gebäude und zack: no smoking, und zwar überall. nach der ersten illegalen tat des tages haben wir dann gleich mal unseren railpass eingelöst und uns im ubahnnetz verfahren. juhu, wir sind in japan!

der tokyoter (oder tokyote? tokyoide?) an sich ist wirklich unglaublich hilfsbereit, freundlich und rücksichtsvoll. wow. bezweifle, dass wir sonst unser hotel gefunden hätten. und alles ist so winzig hier! das waschbecken im mini-bad in unserem mini-hotelzimmer (mit tatamimatten!) geht mir bis zu den oberschenkeln. und ich bin ja auch nicht gerade die grösste. wir bleiben zwei nächte in asakusa, das ist ein recht traditioneller stadtteil mit vielen tempeln und schreinen. hier kann man auch nachts um halb 3 einfach was essen gehen, wie mit sicherheit in ganz tokyo. wir haben einen üblen jetlag und freuen uns wie ein schnitzel, dass diese stadt nie schläft. den stromadapter bekommen wir bei don quichote, ein krasser laden, hier gibts alles. also wirklich alles. 24/7. nur laut ist es da drin wie sau, alles blinkt, werbung brüllt, information overload. dafür umso toller: in den ubahnen ist es leise. ich hab noch niemanden telefonieren hören. wie schön.

wir haben auch schon die ersten lustigen japaner mit lichtschwertern gesehen, die bei ausfahrten oder baustellen den weg für fahrzeuge (oder gern auch für bauarbeiter mit schubkarren) freimachen. verrückt. zuhause muss man ja froh sein, wenn die einen nicht umfahren. und es gibt winzige polizeireviere, von denen die polizisten auf ihren fahrrädern (!) ausschwärmen. nachdem w. ja immer alle gleich anquatscht, wissen wir jetzt auch, dass rauchen auf der strasse 3.000 yen kostet, wenn man sich dabei erwischen lässt. dafür darf man hier in den meisten restaurants rauchen. wäh.

unsere beste investition bisher ist das tragbare wifi von econnect, ohne internet wären wir echt aufgeschmissen. denn: wenn nichts mehr hilft, hilft google maps. vorallem in shinjuku. das ist eher einer der trendigeren stadtteile und war ein tipp von einer herzensfreundlichen jungen japanerin, die uns aus dem ubahngewirr rausgelotst hat. hier ist wirklich überall krasses blinkiblinki, mit riesigen strassenschluchten. so muss new york aussehen. und gleich nebendran war ein toller park, da haben wir ein paar yen eintritt gezahlt und den letzten rest sakura bestaunt. so hübsch! ein besonders freundlicher japaner hat dann sogar ein foto von w. und mir unter der kirschblüte gemacht. hach. und auch eine von den spielhöllen haben wir schon von innen gesehen. hallo? der nackte wahnsinn auf drei stockwerken. unser europäisches gemüt musste nach zehn minuten wieder an die frische luft, eine lautstärke und dazu die üble raucherluft, hey, zuhause wär das verboten! kein wunder, dass die japaner alle ein bisserl plemplem sind ;) musste an diese eine szene aus lost denken, wo der eine kerl stunden-, ach was tagelang diese filme angucken muss mit der brille, die ihm die augen offenhält. merke: da drin noch unauffällig ein video machen.

mit dem essen sind wir noch ein bisschen schüchtern. w. und ich stehen ja beide eigentlich nicht so auf tier und haben schon geahnt, dass das hier schwierig wird. noch dazu, wo jeden tag so und so viele tonnen radioaktiv vertrahltes wasser von fukushima ins meer geleitet wird. naja, dann vielleicht doch lieber fleisch statt fisch. und wie ist das mit dem leitungswasser, das man immer zum essen dazu bekommt? hm. wir trinken einfach bier :) das, was wir bisher probiert haben, war allerdings fantastisch. sauleckere sandwiches. ramen. gedünstetes gemüse mit schwein. und äh, pizza! zu unserer verteidigung: die war unglaublich lecker und es war gerade kein laden mit englischer speisekarte in der nähe ;) das ist echt schwierig, man weiss ja von aussen noch nicht mal, ob das jetzt ein restaurant, eine bar oder ein kuschelcafe ist! und die snacks, die man an jeder ecke im 711 oder lawson oder wie sie alle heissen kaufen kann – der wahnsinn. undendlich viele perverse kleinigkeiten, von edamame-flipps bis avocado creamcheese tacos und käsekuchen. nom! genau das richtige halt für eine jetlag schlafpause.

der jetlag war dann auch der grund, warum ich wach war und das erdbeben in der zweiten nacht gespürt habe, um 3:17 ortszeit hat der boden gewackelt. krasser scheiss. magnitude 3. für die japaner nicht weiter erwähnenswert, klar, bei im schnitt 73 beben mit magnitude 4 pro monat. hab mir erstmal die yurekuru app runtergeladen, ein erdbeben frühwarnsystem. schon gruselig. merke: taschenlampe kaufen. vielleicht ist das ja auch der grund dafür, dass alles so furchtbar niedlich ist hier, sozusagen als ausgleich zur ständigen gefahr. überall pandas, hunde, katzen. in der werbung. auf schaufel und besen. auf staubwedeln. einfach überall. awwwww!

und alles ist so unglaublich sauber hier. wie machen die das bloss? und warum tragen so viele japaner diese komischen mundschutzdingens?

 

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.


*